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Ilse Aichinger: „Schreiben heißt Sterben lernen“

Cornelia Schönwald liest Lyrik und Prosa
aus Ilse Aichingers Werk

14. Dezember 2017

Forum St. Liborius -  19.30 Uhr
Grube 3, Paderborn


Es sei ganz einfach auf der Welt zu sein, hat Ilse Aichinger immer wieder betont. Geboren zu sein, das sei keine Leistung. Viel schwieriger sei es, in der Welt zu verschwinden. „Es ist eine Kunst des Verschwindens, die Ilse Aichinger aus dem Schrecken der Geschichte gemacht hat. In Wien musste die Autorin im Jahre 1942 mitansehen, wie ihre Großmutter und andere Angehörige deportiert wurden. Ihre Zwillingsschwester Helga hat es mit einem der letzten Hilfstransporte nach England geschafft. Ilse aber und ihre Mutter überlebten, sich klein machend, in der Stadt. Geschützt wurden die beiden lediglich von einer absurden Widersprüchlichkeit in der nationalsozialistischen Gesetzgebung. Die Verantwortlichkeit einer Alleinerzieherin für ihr Kind wurde dabei vor die Bestimmungen der Rassengesetze gestellt. In geduckter Haltung verharrten die beiden jahrelang. Unter der ständigen Bedrohung, dass es sie jederzeit treffen könnte.“ (Quelle: ZEIT online, Kunst des Verschwindens, letzter Akt)

Cornelia Schönwald, geboren in München, studierte Schauspiel in Ulm und lebt in Berlin. Sie ist Sprecherin bei WDR, SWR, RBB und für Hörbuchproduktionen. Sie gibt Workshops und tritt mit Chansonprogrammen, musikalisch-literarischen Abenden und Lesungen auf.