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„Wir haben die Verpflichtung, Zeugnis abzulegen“ - zum Schicksal der christlich-jüdischen Familie Naumann aus Bad Lippspringe

Vortrag von Wilhelm Grabe, Leiter des Stadt- und Kreisarchivs
und Vorstandsmitglied der GCJZ Paderborn

29. September 2020

Stadt- und Kreisarchiv - 19.30 Uhr
Paderborn


Die Absurdität der NS-Rassenideologie wird in der “Mischlingsfrage“ besonders deutlich. Durch die antisemitische Rassegesetzgebung entstand praktisch eine Sondergruppe. Das Schicksal dieser ebenfalls vom NS-Terror betroffenen Personengruppe wurde von der historischen Forschung lange Zeit nur am Rande wahrgenommen. Rudolf Naumann, geb. 1892 (evangelisch), seine Frau Paula geb. 1885 (jüdisch) und ihre Kinder Marga geb. 1929 und Sohn Elfried, geb. 1925 (evgl. getauft) erlebten in der NS-Sprache als sog. „Mischlinge ersten Grades“, bzw. „Halbjuden“ sehr früh Ausgrenzung. Nur mit Hilfe und ganz viel Glück entging die Familie der Deportation. Die leidvolle Geschichte der in „Mischehen“ Verheirateten und der „Mischlinge“ waren im Übrigen 1945 keineswegs beendet.

Wilhelm Grabe stellt die Familiengeschichte anhand von Archivmaterial und Aufzeichnungen von Elfried Naumann vor, der nach dem Krieg als Journalist tätig war und auch in Schulklassen berichtete.