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Bezirksstelle Westfalen der Reichsvereinigung der Juden als Instrument der Gestapo 1939-1943

Vortrag von Jürgen Hartmann (Historiker, Sozialwissenschaftler und Publizist)

19. Oktober 2022


Lukas-Gemeindezentrum - 19.30 Uhr
Am Laugrund 5, Paderborn


Nach dem Pogrom vom November 1938 wurden jüdische Organisationen verboten, jüdische Kinder aus den Schulen verwiesen und Juden von der staatlichen Fürsorge ausgeschlossen. 1939 wurde die Bildung einer Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) angeordnet, in die alle Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen als Juden galten, zwangsweise eingegliedert wurden. Die RVJD stand unter Kontrolle des Reichs-sicherheitshauptamtes bzw. der Gestapo. Diese nutzte auch die Bezirksstelle Westfalen der RVJD und die örtlichen Vertrauensmänner nicht nur zur Kontrolle der jüdischen Bevölkerung, sondern auch ab Ende 1941 bei der Durchführung der Deportationen. Der Vortrag von Jürgen Hartmann gibt Einblicke in die tragische Rolle – die „tödliche Gratwanderung“ (so die Historikerin Beate Meyer) - der Mitarbeiter der RVJD in der Region. Im Juni 1943 wurde die Bezirksstelle Bielefeld aufgelöst und die letzten Mitarbeiter deportiert.