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Kafka und sein Judentum - Zum 100. Todestag von Franz Kafka am 3. Juni 2024

Vortrag von Dr. phil. habil. Norbert Otto Eke, Professor für Neuere deutsche
Literaturwissenschaft und Literaturtheorie, Universität Paderborn

27. November 2024

Medienzentrum - 18.30 Uhr
Am Stadelhof 10, Paderborn


Die Bedeutung von Judentum, Zionismus und Jiddi-schem (jiddische Sprache und jiddisches Theater) ist nicht allein für Kafkas Biografie, sondern auch für sein Schreiben unstrittig. Doch wie schlägt sich dies in seinen Werken, in Stoffen, Motiven und Themen nieder, wie prägt es Kafkas Auffassung vom Schreiben als solchem, wie sein Autorschaftsverständnis? Es macht die Sache nicht unbedingt einfacher, dass ‚Jüdisches‘ in den wenigen zu Lebzeiten Kafkas veröffentlichten Texten kaum sichtbar wird, in seinen Tagebüchern, Briefen und autobiographischen Zeugnissen aber eine unübersehbar wichtige Rolle spielt in der Auseinandersetzung mit Zionismus, Chassidismus – und auch Antisemitismus.

Trotzdem wird Kafka in der Forschung häufig und ungeachtet seines Studiums der hebräischen Sprache, chassidischer Gebräuche und der Lebenswelt des orthodoxen Judentums als nicht durchgängig ‚jüdischer‘ Autor bezeichnet. Der Vortrag wird versuchen, Licht in diese unübersichtliche Diskussionslage zu bringen und Kafkas Verhältnis zum Judentum genauer in den Blick zu nehmen.

Dr. phil. habil. Norbert Otto Eke, seit 2006 Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturtheorie an der Universität Paderborn und Leiter der dortigen interdisziplinären Forschungseinrichtung „Zentrum für deutschsprachige Gegenwarts-literatur“.