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Evangelische Kirche in der NS-Zeit

Vortrag von Jan Christian Pinsch, wiss. Mitarbeiter am Institut
für Evangelische Theologie der Universität Paderborn

10. Dezember 2024

Lukas-Zentrum - 18.30 Uhr
Am Laugrund 5, Paderborn


Jan Christian Pinsch zeigt in seinem Vortrag, dass der deutsche Nationalprotestantismus den Aufstieg des Nationalsozialismus entscheidend begünstigte. Nach dem Ende des preußisch-protestantisch geprägten Kaiserreichs führten die Folgen des Versailler Vertrags und der Gründung der Weimarer Republik, die landesherrliches Kirchenregiment und Staatskirche abschaffte, zur weitgehenden Ablehnung der Demokratie. 1932 gründeten sich die national-völkischen Deutschen Christen mit dem Ziel, eine Reichskirche im Einklang mit der NS-Ideologie zu etablieren. Im späteren sog. Kirchenkampf stand ihnen dann die Bekennende Kirche gegenüber, die sich für die Wahrung der evangelischen Bekenntnisse einsetzte, aber sonst wenig gegen den NS-Staat protestierte – auch deshalb, weil Antisemitismus im lutherischen Denken zu sehr verwurzelt war.
Zwar setzte bereits im Oktober 1945 die kirchliche Aufarbeitung mit der Stuttgarter Schulderklärung ein, doch zu einer Neujustierung des Verhältnisses zum Judentum kam es erst allmählich.

Jan Christian Pinsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn sowie am Zentrum für antisemitismuskritische Bildung am Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.