Gesellschaft CJZ Paderborn e.V.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn e.V.
Postfach 56 10 10
33087 Paderborn
Fon 01 51 - 15 72 41 12
E-Mail info@gcjz-paderborn.de
Homepage www.gcjz-paderborn.de
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Vortrag von Prof. i. R. Dr. Marie-Theres Wacker
Kath. Erwachsenen- und Familienbildung - 18.30 Uhr
Giersmauer 21, Paderborn
An den mittelalterlichen Domkirchen etwa in Straßburg, Paris, Freiburg, Bamberg und Trier finden sich lebensgroße Figuren des Frauenpaares von Ecclesia und Synagoga. Sie stellen die Kirche als siegreiche und wahre Religion, das Judentum als unterlegen, weil blind für die Wahrheit dar. Dass im Mittelalter diese antijüdischen Bildwerke für christliche Kirchen geschaf-fen wurden, mag man mit der Theologie und den gesellschaftlichen Vorurteilen jener Zeit erklären. Wie kommt es aber, dass im späten 19. Jahrhundert und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts dieses Figurenpaar an und in christlichen Kirchen neu auftaucht – in Münster und Maria Laach, aber auch zum Beispiel in Dortmund, in Bochum, in Warburg-Rimbeck oder in Balve? Was bedeutet es, dass man es auch noch nach der Schoa aufgriff, zum Beispiel in Wien, und sogar noch nach dem II. Vatikanischen Konzil, wie in Mönchengladbach? Und wie kann man heute mit diesem problematischen Erbe sinnvoll umgehen?
Prof. i. R. Dr. Marie-Theres Wacker war bis 2018 Professorin für Altes Testament und Theologische Frauenforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster.
(Foto: Abbildung der Synagoga von St. Lamberti, Münster, 1911)