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Gesellschaft CJZ Paderborn e.V.

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Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach

Ausstellung

12.9. bis 13.10.2023 ganztägig

Vorplatz der Home Deluxe Arena des SC Paderborn 07
Wilfried-Finke-Allee 1, 33104 Paderborn


Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 17 Sportlerpersönlichkeiten, die als Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit in Deutschland zählten. Mit lebensgroßen Silhouetten wird an ihr Leben und ihre Erfolge erinnert. Die Ausstellung in Trägerschaft des Zentrums deutsche Sportgeschichte e.V. würdigt das große Verdienst jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Nationalsozialisten hatten 1933 binnen weniger Monate die deutschen Jüdinnen und Juden aus fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens ausgegrenzt. Nur weil sie Juden waren, wurden diese Frauen und Männer während der NS-Zeit aus ihren Sportvereinen ausgeschlossen, Titel wurden aberkannt. Diese Sportler wurden entrechtet, zur Flucht gedrängt oder ermordet. Dem deutschen Fußballpionier Walther Bensemann, Mitbegründer des Deutschen Fußball-Bundes, blieb wie vielen anderen nur die Flucht. Nicht wenige Sportler, wie der Fußballnationalspieler Julius Hirsch oder die zehnfache Deutsche Leichtathletikmeisterin Lilli Henoch, wurden deportiert und ermordet. Vorgestellt werden ebenfalls die Biografien der Fechtolympiasiegerin Helene Mayer, des Schachweltmeisters Emanuel Lasker, des Meisterboxers Erich Seelig, der Deutschen Tennismeisterin Nelly Neppach, der Deutschen Speerwurfmeisterin Martha Jacob, der Leichtathletin Gretel Bergmann, der Turnolympiasieger Alfred und Gustav Felix Flatow, der Europameister im Gewichtheben beziehungsweise im Ringen Julius und Hermann Baruch, des Eishockeyspielers Rudi Ball und des deutschen Fußballnationalspielers Gottfried Fuchs.

Die Ausstellung bietet aber auch einen Ausblick und stellt eine wichtige Verbindung zur Gegenwart her. Ralph Klein entkam nur knapp der Deportation nach Auschwitz. Nach dem Krieg war er israelischer Basketball-Nationaltrainer. 1983 nahm er das Angebot an, als Bundestrainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft in sein Geburtsland zurückzukehren. Die Schwimmerin Sarah Poewe gewann als erste jüdische Athletin nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 2004 in Athen eine olympische Medaille für Deutschland.

Die aus Anlass der European Maccabi Games 2015 in Berlin erstmals gezeigte Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/englisch) und über QR-Codes mit einer Online-Ausstellung verknüpft, auf der ergänzende Texte und Fotos ausführlich die jüdische Geschichte des deutschen Sports dokumentieren: Mehr unter www.juedische-sportstars.de.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 12. September 2023, um 16 Uhr am Ausstellungsort statt. Zur Eröffnung sprechen:

Monika Schrader-Bewermeier, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn
Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn
Martin Hornberger, Geschäftsführer SC Paderborn 07
Olliver Tietz, Geschäftsführer der DFB-Kulturstiftung.
Der Kurator Prof. Dr. Lorenz Peiffer führt in das Thema der Ausstellung ein.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Zentrums deutsche Sportgeschichte e.V. und der Universitäten Potsdam und Hannover. Veranstalter der Ausstellung sind der SC Paderborn 07 und die GCJZ Paderborn.

Bitte vormerken:
Vortrag: „Antisemitismus im Fußball –Tradition und Tabubruch“
Zeit: Mittwoch, 11. Oktober 2023, 18.30 Uhr
Ort: Raum VIP 2 in der Home Deluxe Arena des SC Paderborn 07
Referent: Fabian Schubert (Politik-, Sport- und Geschichtswissenschaftler, Lehrer in Hamburg)
Fabian Schubert hat den modernen Judenhass und seine Erscheinungen in dieser Traditionssportart untersucht.