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Faszination und Gewalt: Musik in der NS-Zeit

Vortrag von Prof. Dr. Rebecca Grotjahn

10. März 2024


Historisches Rathaus - 11.00 Uhr(!)
Paderborn


Zackige Marschmusik, grölende Hitlerjungen – so klingt das Klischee der Musik im Nationalsozialismus. ›Die Nazis‹, so meinen wir zu wissen, haben die Kultur vertrieben, Neue Musik, Swing und Jazz verboten, jüdische Künstlerinnen und Künstler ins Exil gejagt oder in Vernichtungslagern umgebracht. Das ist nicht falsch, verschweigt aber etwas Wichtiges: In der NS-Zeit stand das Musikleben in Deutschland in voller Blüte, und gerade die musikalische Hochkultur – wie beispielsweise die Bayreuther Festspiele – wurde kräftig gefördert. Musik, Musikerinnen und Musiker leisteten einen wichtigen Beitrag zur faszinierenden Oberfläche des Regimes und festigten so die nationalsozialistische Herrschaft. Zugleich war Musik ein Instrument brutaler Gewalt. In Konzentrations- und Vernichtungslagern wurde sie als Folter eingesetzt, sie begleitete Zwangsarbeit und Mord. Und doch konnte Musik gerade hier Opfern beim Überleben helfen. Von diesen Facetten der Musik in der NS-Zeit – und den Konsequenzen, die heute daraus gezogen werden können - handelt der Vortrag.

Rebecca Grotjahn ist Professorin für Musikwissenschaft an der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold.